Zart und durchlässig ist das Wollgraffiti. Ein filigranes Zelt könnte es sein, ein Raum, ein Schutzraum, ein Gastraum? Die Fadenskulptur wird begrenzt durch eine Wand, die überwunden werden muss. Vielleicht ein Schutzwall? Gemeinsam mit Flüchtlingen im Zentrum Les Tattes, nahe der Haltestelle Blandonnet des Tram Nr. 14, leben 700 vorübergehend aufgenommene Migrantinnen und Migranten. Mit ihnen spannen wir aus rosa Fäden ein Wollgraffiti.
Immer mehr Menschen, die sich im Freien aufhalten und aus verschiedensten Ecken der Welt kommen, beteiligen sich. Sie spannen mit, schauen zu oder kommentieren das Kunstprojekt. Die Kinder spielen unter dem «Zeltdach» und machen es zu ihrem Zuhause. Werden diese Menschen hier ihr «Vie en rose» finden?
Kulturmanagerin
Als Kulturmanagerin mit viel Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit und Wirtschaft arbeite ich in künstlerischen Projekten. Es hat mich überrascht, wie spontan die Leute in Genf mit uns zusammenarbeiteten.
Künstlerin
Mir liegen als Künstlerin Projekte im öffentlichen Raum am Herzen. Die Zusammenarbeit mit Menschen aus andern Kulturen und die Auseinandersetzung mit ihnen über die Kunst interessieren mich.